Die Chiffrierzentrale wurde durch einen Chiffreur, ab Mitte der 80èr Jahre auch durch weibliches Personal besetzt.
Er war für den kompletten Chiffrierverkehr verantwortlich. Sehr wichtige und nicht für jedermann bestimmte Informationen gingen als chiffrierte Fernschreiben oder Funksprüche in der Zentrale ein. Mit Hilfe von Chiffriermaschinen und dazugehörigen Schlüsselunterlagen hatte der Chiffreur die Aufgabe diese zu ver- oder entschlüsseln, anschließend übergab er diese in einer geschlossenen Ledertasche dem Abfertiger der diese Information der bestimmten Person persönlich übergab. Meist hatten diese Nachrichten die Geheimhaltungsstufe VS(Vertrauliche Verschlußsache) oder GVS (Geheime Verschlußsache), nach Möglichkeit sollte auch keiner im Bereich der Nachrichtenzentrale über den Inhalt etwas erfahren was aber meist nicht möglich war.
Die hier auf dem Bild dargestellte Chiffriertechnik vom Gerätetyp M125 und M105 kam dabei zum Einsatz. Es handelt sich hier um sehr robuste/zuverlässige Technik, die einen hohen Grad an Wartung innerhalb des Gefechtsdienstes verursachte. Der Mittelteil die "Walze" wurde einmal in 24 Stunden von Diensthabenden Chiffreur ausgebaut und in Ihre Einzelteile zerlegt. Dabei wurden die Kontakte gereinigt und anschließend mit Industrievaseline versehen. Die Walze war das Kernstück der Chiffriermaschine wo der aktuelle Tagesschlüssel durch veränderte Stellung der Scheiben eingestellt wurde. War das Gerät in Nutzung gab es während der Arbeit ein gleichbleibendes starkes "Hacken" während sich die Scheiben auf der Walze drehten von sich. Wer einmal an diesem Gerät gearbeitet hat wird dieses Geräusch nie vergessen. Auf Grund der hohen Geheimhaltung sind diese und alle anderen Geräte leider nicht mehr vor Ort und auch nur mit großem Aufwand und Kosten zu beschaffen.
Leider kann man den Bildern von dem Chiffrierraum nicht mehr die Einzelheiten entnehmen. An den Wänden standen Schreibtische auf denen sich die Chiffriergeräte befanden. Mehrere Drehstühle gaben dem Chiffreur die Möglichkeit sich frei im Raum zu bewegen. Unterhalb der Uhr befand sich der Arbeitstisch wo die chiffrierten und dechiffrierten Fernschreiben/Funksprüche im Dienstbuch eingetragen und anschließend an den Abfertiger übergeben wurden. War ein Dokument mit äußerst hoher Wichtigkeit dabei, wurde dieses persöhnlich an den Empfänger fertig gemacht und im geschlossenen Behältnis übergeben.